Monday, June 15, 2015

14.000 Menschen fliehen vor Bürgerkrieg aus dem Südsudan

Wiener Zeitung. Rund 14.000 Menschen sind nach Angaben der Vereinten Nationen in den vergangenen zwei Wochen vor dem Bürgerkrieg im Südsudan ins Nachbarland Sudan geflohen. Damit sei dort eine "Notlage in einer Notlage entstanden", sagte die Koordinatorin des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) für den Südsudan, Ann Encontre.

Die meisten Flüchtlinge kamen demnach aus den ölreichen Bundesstaaten Upper Nile und Unity, wo es zuletzt heftige Gefechte gegeben hatte. Die allermeisten von ihnen sind Frauen und Kinder.

Zehntausende in Gefechten getötet
Seit der Loslösung vom Sudan im Jahr 2011 leidet der Südsudan unter der Gewalt bewaffneter Gruppen. Ende 2013 mündete dann der Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem ehemaligen Stellvertreter Riek Machar in einen Bürgerkrieg. Friedensverhandlungen zwischen den Konfliktparteien scheiterten bisher.

Nach UN-Angaben wurden in dem Konflikt bereits zehntausende Menschen getötet. Zwei Millionen Menschen flohen vor der Gewalt. Mehr als 175.000 Südsudanesen flohen in den Sudan.

Um die Flüchtlinge im Sudan zu versorgen, benötigt die UNO nach eigenen Angaben in diesem Jahr Hilfsgelder in Höhe von 135 Millionen Euro. Bisher sind lediglich zehn Prozent davon zusammengekommen. Die UNO will mit dem Geld vor allem Notunterkünfte im sudanesischen Bundesstaat White Nile aufbauen, die bis zur Regenzeit in wenigen Wochen fertig sein müssen. "Wenn wir nicht vorbereitet sind, könnte sie Regenzeit katastrophal werden", warnte UNHCR-Koordinatorin Encontre. Sie warnte insbesondere vor einem Ausbruch der Cholera und anderer Durchfallerkrankungen.

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