Saturday, June 20, 2015

Terroranschlägen - Meiste Opfer im Nahen Osten

Weltweit 81 Prozent mehr Tote bei Terroranschlägen. Die Zahl der durch Terrorangriffe getöteten Menschen ist drastisch gestiegen. Extremisten in Irak, Afghanistan und Nigeria tragen hierfür die Hauptschuld, zeigt ein Bericht des US-Außenministeriums.

Die Zahl der durch Terrorangriffe getöteten Menschen ist dramatisch in die Höhe geschnellt. 2014 starben als Folge des weltweit wachsenden Terrors fast 33.000 Menschen, wie aus dem am Freitag veröffentlichten jährlichen Bericht des US-Außenministeriums über Terror hervorgeht. Das waren 81 Prozent oder rund 15.000 Menschen mehr als 2013.

Die Zahl der Angriffe stieg ebenfalls stark: 13.500 Attacken wurden registriert und damit 35 Prozent mehr als 2013, als 10.000 Angriffe bekanntgeworden waren. Der starke Anstieg sei vor allem auf den zunehmenden Terror im Irak, Afghanistan und Nigeria zurückzuführen, hieß es in dem Bericht. Zudem sei die Zahl der Attacken mit vielen Opfern stark gewachsen.

Bei 20 Terrorangriffen seien im vergangenem Jahr jeweils mehr als 100 Menschen getötet worden, 2013 habe es dagegen nur zwei Attacken mit einem solchen Ausmaß gegeben. Daneben stieg auch die Zahl der Entführungen: Waren es 2013 noch gut 3100, verdreifachte sich diese Zahl auf mehr als 9400.

Meiste Opfer im Nahen Osten
Unter den großen Terroranschlägen 2014 war der Angriff der pakistanischen Taliban im Dezember auf eine Schule in Peshawar, bei dem mindestens 150 Menschen starben. Der Angriff der Terrormiliz Islamischer Staat im Juni auf ein Gefängnis in der irakischen Stadt Mossul forderte 670 Tote, alles schiitische Gefangene. Dies war zugleich der Anschlag mit den meisten Toten 2014.

Terrorangriffe gab es im vergangenem Jahr in 95 Ländern. Die meisten fanden im Nahen Osten, Süd-Asien und West-Afrika statt. Im Irak, Pakistan, Afghanistan, Indien und Nigeria wurden mehr als 60 Prozent aller Angriffe registriert und - wenn man Syrien hinzurechnet - rund 80 Prozent der Opfer.

Der Anstieg bei den Entführungen ist dem Bericht zufolge in erster Linie auf die Massenentführungen durch Terroristen in Syrien zurückzuführen, dort vor allem durch die mit al-Qaida verbündete Nusra-Front sowie die Terrormiliz IS. In Nigeria war die Terrorgruppe Boko Haram für den Anstieg verantwortlich. Fast 1300 Entführungen wurden 2014 registriert, darunter auch jene mehrerer Hundert Mädchen aus einer Schule in Chibok im Nordosten des Landes. 2013 hatte es dort noch weniger als 100 Entführungen gegeben, die mit Terrorismus zusammenhingen.

Bericht warnt vor "Einsamen Wölfen" im Westen
Der Bericht wies auch auf den Anstieg von Angriffen sogenannter Einsamer Wölfe im Westen hin, unter denen Einzeltäter verstanden werden. Darüber hinaus würden extremere Methoden der Gewalt angewendet. Dadurch sollten unter Kontrolle der Terroristen stehende Gemeinden verängstigt und unterdrückt werden. Es gab in dem Bericht aber auch ein Hoffnungsschimmer am Horizont: Regionale und internationale Anstrengungen im Kampf gegen den IS und andere Terrorgruppen begännen, voranzukommen, hieß es. (Nahostkonflikt). DIE WELT.



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