Tuesday, June 30, 2015

Syrien: Hunderte Christen flohen nach IS-Angriff auf Hassake

(Nahostkonflikt): Hassake, eine syrische Großstadt mit traditionell starker christlicher Minderheit, ist ins Visier der IS-Terroristen geraten. Der IS-Angriff hat in der Nacht von 24. auf den 25. Juni zu einer neuen humanitären Krise geführt: Hunderte - vor allem christliche - Familien sahen sich gezwungen, ihre Häuser in der Stadt in der syrischen Djazira (dem Gebiet zwischen Euphrat und Tigris) zu verlassen. Der "Assyrian Monitor For Human Rights" berichtete sogar von 1.300 christlichen Familien, die aus Hassake geflohen seien. Die Familien würden in Qamishli und Tel Tamer in Kirchen, Schulen, Klöstern und bei Freunden untergebracht.

In den vergangenen Wochen konnten die Angriffe des IS auf Hassake von kurdischen Gruppen abgewehrt werden. Bischof Audo betrachtet die jüngste Offensive des IS als Versuch, die kurdischen Einheiten unter Druck zu setzen, nachdem diese in den vergangenen Wochen in der Provinz er-Raqqa - der Hochburg des IS - Terrain gewonnen hatten.

Bereits am Abend des 23. Juni war es in Hassake zu Attentaten von IS-Terroristen mit zahlreichen Todesopfern und Verletzten gekommen. Zunächst war eine Zisterne unmittelbar neben einem kurdischen Stützpunkt in die Luft gejagt worden, dann explodierte ein mit Sprengstoff beladener LKW am nordöstlichen Stadtrand. Ein weiterer Anschlag richtete sich gegen eine Mineralwasser-Abfüllanlage. Schließlich stürmte ein dreiköpfiges IS-Terroristenkommando eine Kaserne der Regierungsarmee im Stadtzentrum.

Bevor die drei Terroristen festgehalten werden konnten, töteten sie zwei Offiziere und vier Soldaten. Alle Anschläge ereigneten sich in den Abendstunden, in denen die Muslime außer Haus gehen, um Lebensmittel und Getränke für das Fastenbrechen (Iftar) einzukaufen. Die Absicht der Terroristen sei es offensichtlich gewesen, Schrecken zu verbreiten, sagte der syrisch-katholische Erzbischof von Hassake und Nusaybin, Jacques Behnan Hindo, in einem Telefonat mit "Fides". Auch Hindo brachte die IS-Attentate mit Terrainverlusten der Terrorbewegung - vor allem im Raum von Ain Issa - in Zusammenhang und interpretierte sie als "Zeichen der Schwäche". (Nahostkonflikt). Kath-Web.




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