Monday, June 15, 2015

Terrorchef in Libyen bei US-Angriff getötet

DW: (NAHOSTKONFLIKT) Dem US-Militär ist offenbar ein bedeutender Schlag gegen den islamistischen Terrorismus in Nordafrika gelungen. Nach Meldungen aus Libyen wurde der Extremistenführer Belmokhtar bei einem Luftangriff getötet.

Die USA bestätigten die Angaben der international anerkannten Regierung mit Sitz in Tobruk insoweit, dass Mokhtar Belmokhtar (Artikelbild) Ziel eines Luftangriffes im Osten Libyens gewesen sei. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Washington äußerte sich aber nicht dazu, ob der Dschihadist dabei getötet wurde.

Die libysche Nachrichtenagentur Lana berichtet, der US-Luftangriff habe einem Bauernhof in Adschdabija, rund 160 Kilometer westlich von Bengasi, gegolten. Dort habe sich Belmokhtar mit anderen Anführern extremistischer Gruppen getroffen, darunter die Islamistengruppe Ansar al-Scharia, die von den UN als Terrororganisation gelistet wird.

Anschläge in Algerien, Mali, Niger
Der einäugige Algerier wurde zu den berüchtigtsten Terroristen in der Sahara-Region gezählt. Die von ihm angeführte Dschihadisten-Gruppe Al Murabitoun ("Die Wächter") hat Anschläge unter anderem in Mali und im Niger verübt.

2013 bekannte sich Bemokthar zu dem spektakulären Überfall auf eine Gasförderanlage im algerischen Amenas, bei dem mindestens 35 Menschen getötet wurden. Der 1972 geborene Dschihadist kämpfte als junger Mann in Afghanistan an der Seite internationaler Islamisten.

"Hinrichtungen ohne Rechtsgrundlage"
Das US-Militär tötet seit langem in Afghanistan, Pakistan, dem Jemen und anderen Ländern mutmaßliche islamische Terroristen mit von Drohnen oder Kampfflugzeugen abgefeuerten Raketen. Die Luftschläge sind umstritten, weil immer wieder auch Unbeteiligte getötet werden. Kritiker betonen zudem, für derartige "Hinrichtungen" von Terrorverdächtigen gebe es keine Rechtsgrundlage.


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